Junge Talente müssen gefördert werden. Dies hat sich Heiko Grein von Songs & Whispers, der durch den Abend führt, zur Lebensaufgabe gemacht. An der Schule, wo er selbst unterrichtet, gibt es so ein Talent mit Namen Charity. Für diese Schülerin der KSA Bremen (Oberschule Kurt-Schumacher-Allee) bietet sich hier die Gelegenheit vor einem größeren Publikum aufzutreten, was sie mit Bravour meistert.
Mit "She Took Flight" hat Daisy nicht nur ein wundervolles Album veröffentlicht, sie präsentiert dies mit einer hochklassigen musikalischen Präzision im Sendesaal. Auch Sue an der Violine und Martin am Schlagzeug liefern in Bestform ab. Diese Melodien sind echt atemberaubend, und sie schwirren mir immer noch im Kopf herum. Da werde ich sehr ehrfürchtig angesichts dieser absoluten Perfektion.
Auch wenn es vier Jahre harte Arbeit waren, in denen Daisy für das Album gearbeitet hat, ist das Ergebnis einfach wundervoll.
Daisy startet ihr Set mit Wind Horses, das durch die getragenen Melodien den Zuhörer sofort mitnimmt. In den Text kann man so ziemlich alles hineininterpretieren, denn Daisy schreibt immer gerne in Metaphern. Das nachfolgende Starlight ist, was wohl niemand ahnt, ein Lied über Musik und die Inspiration wie sie kommt und geht. Sie kommt als Morgendämmerung und kann einen verlassen wie Tageslicht oder Sternenlicht.
Mit "The Insects' Party" wird ein stimmungsvolles altes Lied gespielt aus der Zeit mit Scarlatti Tilt, was auf dem Album Gathering The Haunted zu finden ist, und sie mit ihrem Ex-Partner geschrieben hat. Das Lied höre ich immer wieder gerne, weil es eine sommerliche Stimmung verbreitet.
Dann folgt das nahtlose Doppel "Womxn" und "Porcelain". Ersteres ist ein sehr schönes langes Lied über Frauen (Woman), wobei das x extra im Namen eingefügt wurde, um das "men" zu behindern. Bei letzterem Lied, in dem es um den Abschied von ihrem geliebten Vater geht, bekomme ich immer eine Gänsehaut, wenn sie die Textpassage "Where one life ends one more begins" singt.
Nachdem Daisy den Gästen aus UK übersetzt, was "kurze Pause" auf Englisch heißt - an Daisy ist auch ein Comedian vorbeigelaufen - wird der zweite Teil des Sets mit "There's A Storm Coming" fortgesetzt. Unter Einsatz der Loopstation kommt ihr Gesang sehr gut zur Geltung. Martin hatte mal den genialen Vorschlag gemacht, dass sie bei diesem Stück auch Percussion machen könnte. Das kommt natürlich total gut, weil die Loopstation weiterläuft, wenn Daisy die Tom schlägt. Das fand ich schon letztes Jahr auf dem HOEG Sommerfest sehr cool.
Eine Ballade über die Ups and Downs einer Mutter wird mit "Ballad Of A Distracted Mother" vertont, eingebettet in Blues und Swing. Hierbei sticht der melodische Teil, der auf der CD übrigens mit Trompete untermalt ist, so dermaßen heraus, dass ich am liebsten aufstehen und eine Runde tanzen würde. Auf der CD singt übrigens Mathilda, die vermeintliche Urheberin des Songs, das Outro des Liedes.
"Waterloo Sunset", das The Kinks Cover schließt sich an, wie das Winterlied "Shameless Winter", obwohl ich froh bin, dass sich hier in Deutschland endlich der Sommer ankündigt. Mit "Jealous Angels" wird auch noch ein melancholisches älteres Lied angestimmt, was mich an einem verstorbenen Freund erinnert, der dieses Lied besonders gern mochte, gefolgt von "The Piano" als Abschluss.
Für die Zugabe kommt Charity noch einmal mit auf die Bühne und unterstützt gesanglich beim Lied "Good Luck Song". Ohne eine weitere Zugabe lässt das Publikum Daisy jedoch nicht gehen und somit beschließt Daisy mit "The Girl in Hannover" diesen wundervollen Abend.
Ein persönliches Jahreshighlight für mich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen