Setlist Fall Of Serenity:
To Tear The Flesh
Recreation
IDEISR
Darkness, I Command
But Grim Will Follow
I Am The End
Knife To Meet You
KVAEN
Diese Tourbesetzung hatte wahrhaftig Feuer in den Adern. Nachdem Messticator den Keller des Bastard Clubs auf Temperatur brachten, legten Fall Of Serenity mit ordentlich Geschwindigkeit und Spiellaune nach. Sie überraschten damit auf äußerst positive Art und Weise. Ein weiteres Highlight waren KVAEN mit ihrem Black Metal, der durch klare Gitarrensoli akzentuiert wurde. Deserted Fear sorgten dann endgültig für Backofentemperaturen, viel Nebel, wenig Sauerstoff, aber eine Menge Death Metal in Vollendung.
Das letzte große Konzert vor der Schließung des Bastard Clubs zum 01.05.2025 aufgrund von Brandschutzbestimmungen war für mich ein Jahreshighlight und ein würdiger Abschluss.
Mein erstes Konzert im Bastard Club - damals noch in der Skate Hall - war im Jahr 2006 mit Sabaton, als die Band noch kaum jemand kannte. Ich hatte damals durch die Verlosung bei OsnaMetal eine Konzertfreikarte mit Meet and Greet gewonnen, wodurch nicht nur mein bis heute andauerndes Interesse an Livekonzerten geweckt wurde, sondern auch die Idee kam, die Konzerte zu fotografieren. Nach dem Auftritt habe ich nämlich eine sehr nette Freundin kennengelernt, die auch Konzertfotos auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Gemeinsam mit ihr habe ich viele Konzerte besucht, und bei größeren Touren fahren wir immer noch zusammen. Meine insgesamt 404 Konzerte, die ich im Bastard Club erleben durfte, sind allesamt auf diesem Blog dokumentiert. Natürlich bin ich traurig über die Schließung, aber wenn sich irgendwo eine Tür schließt, öffnet sich an anderer Stelle auch wieder eine Tür.
Dankbar bin ich für die Zeit, die ich im Bastard Club verbringen durfte. In den ganzen Jahren habe ich unglaubliche Konzerte erlebt. An manche erinnere ich mich noch so genau, weil sie etwas Magisches hatten, als wären sie nicht von dieser Welt gewesen. Zugleich habe ich sehr viele nette Menschen kennengelernt, deren zum Teil langjährige Freundschaft/Bekanntschaft mir wertvoll ist. Den ein oder anderen werde ich sicherlich bei meinen nächsten Konzerten irgendwann und irgendwo wiedertreffen.
Nach den ganzen Erlebnissen und den langjährigen Einblicken hinter die Kulissen des Bastards Club, den Schwierigkeiten, solch einen Club als Verein zu betreiben, glaube ich nicht, dass der Verein an der Buerschen Straße eine Zukunft hat. Darüber hinaus wird es immer schwieriger kleinere Konzerte kostendeckend zu veranstalten. Da ein Verein nicht so viele Fördergelder von der Stadt bekommt, wie beispielsweise die Jugendzentren bzw. die Lagerhalle in Osnabrück (ich erinnere da nur an die Brandschutzmaßnahmen für 1,5 Millionen € !!! für den Ostbunker, die der Steuerzahler aufbringt), ergibt das eine gravierende Vernichtung der Subkultur. Ich persönlich finde das katastrophal, wie der Öffentliche Dienst sich durch überzogene Tariferhöhungen (11,5 % mit Tarifrunde 2023), Beförderungen/Stellenausbau und eigenhändige Bezuschussung die ganzen Pfründe selbst zuschiebt. Der Rest kann sehen, wo er bleibt und wird kaputtgespart. Das muss auch mal kritisch angemerkt werden.
Musik hat heilende Wirkung. Die Zunahme an psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren zeigt doch eindeutig auf, dass die Menschen mit dem fortwährenden Highspeed-Leben überfordert sind. Ein Ausgleich dazu, der die Seele wieder ins Gleichgewicht bringt, fehlt oft. Schon allein beruflich sind wir vielen Zwängen unterlegen und können nicht mehr das machen, was uns am Herzen liegt. Damit schwindet die Sinnhaftigkeit des Lebens. In dieser schwierigen Zeit der Kriege und Unsicherheiten brauchen wir ganz besonders wieder die Freude am Leben. Musik ist Lebendigkeit. Mit Livemusik kann der Kopf auch einfach mal Urlaub machen. Damit die Musikszene und wir selbst auch in Bewegung bleiben, geht bitte mehr auf kleine Konzerte. Das ist mein Wunsch und mein Aufruf an euch alle.