Eine wahrlich sagenhafte Lesung durften die Besucher in der Klosterschänke in Georgsmarienhütte erleben. Unter dem Motto “Fehde – Streiter – Friedensreiter” wurde die Geschichte der Region wieder lebendig.
Das in zwei Abschnitte geteilte Set bestand aus einer Wechselwirkung zwischen den vorgetragenen Sagen und darauf folgenden thematischen Liedern. Den Lesepart übernahmen dabei der Sebastian von Sonor Teutonicus und der Vielseitigkeitskünstler Heaven – uns allen von den Angefahrenen Schulkindern bekannt. Der Saal war teilbestuhlt und mit einem atmosphärisch sehr ansprechenden Bühnenbild ausgestattet worden.
Allerlei Sagen hatten Heaven und Sonor Teutonicus im Gepäck, von denen für den Einzelnen so einige seit der Schulzeit nicht mehr präsent waren. Von einer sehr kriegerischen Geschichte mit Widukinds schwarzem Ross, Karl dem Großen und den Lindwürmern ging es langsam hinüber in eine friedlichere Zeit mit den Steckenpferdreitern und der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges. Dabei versäumten es die Vorleser nicht, den ein oder anderen Schreckmoment beim Publikum hervorzurufen.
Was jedoch verborgen blieb, war das schöne Buch von Heaven, dass liebevoll mit Karten und Ausarbeitungen geschmückt war. Nur die Besucher aus der ersten Reihe konnten ansatzweise einen kleinen Blick darauf erhaschen. Heaven kam die Idee zu diesem Projekt, und die Umsetzung hatte ganze zwei Jahre in Anspruch genommen. Davor hatte er sich viele Jahre mit dem Gedanken getragen und Informationen gesammelt. Das zum Thema Kreativität und einer komplexen Ideen. Dies kann auch Wirklichkeit werden und für alle eine kulturelle Bereicherung sein. Besonders schön waren die Lieder mit den ausgiebigen Gesangspassagen aller Beteiligten.
Abgerundet wurde das Ganze mit dem Lied “Spielmann, spiel uns ein altes Lied”, bei dem das Publikum auch kräftig den Refrain mitsang. Die mit einem Gedicht zum Krieg begonnene Lesung fand mit einem Gedicht zum Frieden einen ergreifenden Abschluss. Nur mit Zugabe wurden Heaven und die Band Sonor Teutonicus von der Bühne gelassen. Die Teilnehmer dieser Veranstaltung werden nun wohl mit einem aufgefrischten Blick durch ihre Heimat reisen und bei einer Fahrt über die Hohe Linde an die schwedischen Soldaten denken oder gar einen Ausflug zum Süntelstein unternehmen. Alles in allem war diese Sagenlesung eine denkwürdige Veranstaltung.
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