Hammer Smashing UnicornLost Abeyance
Einzig die Neugierde führt mich an diesem sommerlichen Abend
an die Bocksmauer. So geht es auch wohl den anderen Konzertbesuchern, denn zur
ersten Band Lichterfeld ist der Saal schon gut gefüllt. Anna vom Musikbüro, die
direkt vor den Auftritten immer durch eine kurze Ansage ein paar knackige und
interessante Erläuterungen zu den Bands gibt, erwähnt, dass die Band
Lichterfeld den Eröffnungsslot selbst gewählt hat aus Gründen des Alters und
der Reproduktion. Dies sorgt natürlich sofort für Gelächter. Mir sind solche Argumente auch noch nicht
untergekommen. Ich kenne nur die Variante, wer schnell fertig ist, kann auch
mehr Bier trinken.
Lichterfeld haben mir ihrem gefälligen Pop Punk schnell die
Besucher auf ihrer Seite. Sie erinnern mich etwas an Hi!Spencer. Aber noch
etwas fällt mir auf. Da sitzt doch die Sina von Two Hearts In Ten Bands am
Schlagzeug. Das ist ja mal eine positive Überraschung, zumal ich sie lange
nicht gesehen habe und schon gar nicht am Schlagzeug.
Das zweite gespielte Lied von Lichterfeld „Ich Will Mehr“
ist der gleichnamige Titel ihrer im Februar erschienenen EP, und ohne ein
Dictionary rausholen zu müssen kann man auch sofort mitsingen. Es gibt einige
im Publikum, die die Texte schon sicher können. Zum Ende des Sets folgt eine
Ballade, gefolgt von einem sehr schmissigen Song mit Namen Scotty, den ich auch
sofort bei YouTube geliked habe.
Trotz des enormen Applauses muss Anna leider eine Zugabe
verneinen, aber Sänger Eric gibt den Hinweis, dass die Band am 21.06. im AZ
SubstAnZ und am 05.08. im Bastard Club spielen wird.
Die nächste Band aus Ibbenbüren mit dem fantasievollen Namen
Hammer Smashing Unicorn ist blutjung und hat noch gar nicht so viele eigene
Lieder auf Lager. Das macht aber nichts. Bassist Niko kennen wir bereits vom
Band Stand Meeting aus Januar mit Awaken. Der ein oder andere Coversong füllt
das Set auf, Aber egal, was gespielt wird, das Publikum ist sehr angetan. Diese
jugendliche Ausstrahlung, eine Kombination aus gespannter Erwartung und
Staunen, lässt mich sofort wünschen, dass ich selbst nochmal so jung sein
möchte. Um er kurz zu machen, die Leute sind wirklich total aus dem Häuschen
und selbst Anna lässt sich am Ende zu dem Satz hinreißen: „Ich bin begeistert“
und schneidet sich selbst noch einen dreiminütigen Zugabesong aus den Rippen.
Das darf man sich auf dem Kalender ankreuzen!
Gerade noch auf dem Leinewebermarkt in Bielefeld aufgetreten
und jetzt endlich in Osnabrück auf einer Bühne zu sehen: Lost Abeyance. Mit
zwei Frontsängern ausgestattet sorgen sie mit ihrem Metalcore umgehend für
Stimmung. Das Publikum wird ermuntert, sich irgendwie zu bewegen mit Kopf oder
Beinen, zu tanzen oder ähnliches, um dann im Nachsatz die pure Eskalation zu fordern.
Schon allein die Energie des Auftritts führt zum ersten Moshpit. Die kurz
darauf folgende Wall Of Death wird von einem Sänger angeführt, der sich gerade
noch heil auf die Bühne retten kann. Zwischendurch gibt’s auch immer mal
ruhigere Lieder, damit man wieder durchatmen kann. Lost Abeyance legen auch
einen starken Auftritt hin, und ich hoffe, sie bald wieder in Osnabrück zu
sehen.
Leider ist das heute das letzte Band Stand Meeting vor der
Sommerpause. Am 01.09.2023 geht es wieder los an der Bocksmauer. Ich freue mich
jetzt schon drauf.
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