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Dienstag, 31. August 2021

Rock in der Region - 2. Vorentscheid
29.08.2021, Osnabrück, Haus der Jugend

Privacy 

Setlist Privacy:
Intro
Can’t Save You
Memories
Break Free
Start All Over
Inner Child
PTO
Tables Have Turned
My Heart Is Yours

Chiffre
LaVila
Much Better,Thank You

Am vergangenen Sonntag fand nun endlich der noch ausstehende zweite Vorentscheid des Musikwettbewerbs Rock in der Region 2020 im Haus der Jugend statt. Im November 2020 hätte es eigentlich mit dem zweiten und letzten Vorentscheid weitergehen sollen, aber dann kam bekanntlich der zweite Corona-Lockdown. Dem Musikbüro Osnabrück e.V. als Organisator und den Bands wurde äußerste Flexibilität abverlangt. Auch dieses Mal musste kurzfristig umarrangiert werden, da die Veranstaltung im Innenhof geplant war, aber aufgrund der kalten regnerischen Wetterlage in den Saal verlegt wurde. Die Sitzplatzregelung ist ja inzwischen obligatorisch, aber die Veranstaltung unterlag daher auch der 3G-Regel, was sicherlich einige Musikliebhaber von dem Konzertbesuch abhielt. So war der Saal nicht übermäßig gefüllt und in den (Lüftungs-)Pausen konnte man sich draußen vor der Tür auch ohne Maske bequem und sicher unterhalten.

Mit Chiffre, Much Better, Thank You, LaVila und Privacy waren allesamt Bands am Start, die bereits einige Jahre Erfahrung vorweisen können oder gar bei einem Vorentscheid in früheren Jahren schon einmal auf den Bühnenbrettern standen.

Privacy eröffneten den Abend und hatten Fans und Publikum sofort auf ihrer Seite. Mit ihren ansprechenden Pop-Rock-Liedern, die überwiegend einen ruhigen Beginn hatten, ernteten sie kreischenden Applaus. Zu Anfang konnte man den Bass nicht richtig hören, aber das tat der Sache keinen Abbruch. Vor allem die weiblichen Konzertbesucher folgten der Anweisung von Frontsänger Phillip und schwenkten ihr Handylicht. Als er dann noch sagte: „Ich weine nicht, mir läuft mein Haargel ins Gesicht“, waren sicherlich einige Punkte schon eingefahren.  Mit beiden Händen das Mikro eng umschlungen schlüpfte er authentisch in seine Sängerrolle. Das Publikum sang den Refrain „My Inner Child“ unter seiner Anleitung willig mit. Was soll man sagen? Diese vier smarten Jungs zeigten viel Talent für gefühlvolle schöne Rockmusik.

Mit viel Stroboskoplicht und düsterer Ausleuchtung folgte mit Chiffre wohl eine der professionellsten Bands dieses Abends. Die kabellosen Gitarren ermöglichten geschickte Stellungswechsel auf der Bühne, was ein agiles Bild abgab. Sänger Pascal, wohl einer der erfahrensten Musiker überhaupt im Saal, beherrscht sowohl den gutturalen als auch den Clean-Gesang. Die Mischung aus Hardcore und Metalcore ist nicht jedermanns Sache, aber alles in allem war dies ein stimmiger Auftritt, auch wenn mir persönlich die einprägsamen Lieder fehlten. Das Publikum hatte aber sichtlich Freude an dem Auftritt.

Mit wehender LaVila-Flagge betrat Sängerin Rebecca die Bühne. Die Rhythmusgruppe hatte da schon ordentlich vorgelegt. Das Schlagzeug war dermaßen dominant, dass es einen fast aus dem Sitz hob. Die Gitarren waren auch ordentlich fett, was das Metallerherz höher schlagen ließ. Das Schlagzeugspiel von Lorenz war hervorragend, allerdings überdeckte er damit leider völlig den Gesang seiner Schwester. Und so wurde neben den Growls der Klargesang größtenteils nur noch flach wahrgenommen. Mit abwechslungsreichen Melodien und Metal-Rhythmen konnte die Band jedoch überzeugen.

Die darauf folgenden Folk-Rocker Much Better, Thank You boten ein echtes Kontrastprogramm. Da musste man mental erstmal von Gepard auf Schnecke umstellen, da es sich hier um sehr ruhige Musik handelte. Ein absoluter Stilbruch also zur vorangegangenen Band. Auf den wundervollen, recht elbenhaften Gesang musste ich mich auch zunächst einstimmen. In jedem Lied waren Nuancen zu vernehmen, die Akzente setzen konnten. Die Saiteninstrumente inklusive der Geige überzeugten mit schönen Melodien. Die Lieder endeten aber derart ruhig, dass der Applaus des Publikums etwas auf sich warten ließ.

Alle Bands hatten ihre Stärken und ihre Schwächen. Bei diesem Vorentscheid fand ich es insgesamt schwierig, eine Beurteilung für einen Spitzenreiter abzugeben. Aber dafür gab es ja das Publikum und die Jury, die mit Stimmzetteln eine Bewertung vornehmen konnten.

Hier die Ergebnisse im Detail:

Jury

1.         37,25%: Chiffre

2.         26,06%: Privacy

3.         24,22%: LaVila

4.         12,48%: MBTY

Publikum

1.         37,50%: Privacy

2.         27,08%: Chiffre

3.         17,71%: LaVila

3.       17,71%: MBTY

 

Platzierung Gesamt:

1.     32,17%: Chiffre

2.     31,78%: Privacy

  3.      20,97%: LaVila

  4.      15,10%: MBTY

Somit ziehen Chiffre und Privacy ins Finale am 09.10.2021 im Haus der Jugend ein. Aus dem ersten Vorentscheid kommen Calling Orion und Lego hinzu.

Nun bleibt zu hoffen, dass die zukünftigen Corona-Auflagen und -Verordnungen eine Durchführung des Finales zulassen.

Bericht steht auch auf Heavy Stage Force

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