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Donnerstag, 10. März 2016

Secrets Of The Moon -
A New Sun At The End Of The World Tour 2016 Part 1
05.03.2016, Osnabrück, Bastard Club


Our Survival Depends On Us

Thulcandra
Dødheimsgard
Secrets Of The Moon

Eine gefühlte Ewigkeit hat man in Osnabrück auf einen Auftritt der Band Secrets Of The Moon warten müssen. Die ursprünglich in der Hasestadt gegründete Band hat sich mit dem polarisierenden aktuellen Album “Sun” noch weiter vom Black Metal entfernt. Dennoch was der Bastard Club gut gefüllt.

Obwohl sich alle auftretenden Bands an diesem Abend dem Black Metal verschrieben hatten, waren die Ausprägungen doch von einer ungeahnten Vielfalt bestimmt und sorgten für ein Wechselbad der Gefühle. Die Band Our Survival Depends On Us aus Österreich überraschte, weil die Sludge-Einflüsse kaum durch kamen und die Band eher im Post Rock zu verorten ist. Das eingespielte Intro mit Kehlgesang, die Blutmale auf der Stirn der Bandmitglieder und die mit entrindetem Holz und Geweihen verzierten Mikrofonständer legen eine Verbundenheit zu Naturvölkern nahe. Zudem sahen die fünf Naturburschen mit ihren Cargohosen aus, als wären sie direkt aus dem nächsten Wald auf die Bühne spaziert. Auf der Bühne standen Schalen mit Räucherstäbchen, die einen Opiumduft verströmten. So entwickelte sich eine treibende Atmosphäre, die in Verbindung mit den Gesängen eine düstere, aber ansprechende Stimmung verbreitete. Leider war das Set viel zu kurz denn vermutlich musste das Vieh noch gefüttert werden. Und der Trecker parkt sich auch nicht von allein. Schade nur, das “Let My People Go” gefehlt hat.

Der Auftritt von Thulcandra hat im wahrsten Sinne des Wortes das Publikum geteilt. Die Double-Bass-Passagen übertönten größtenteils die erahnten Melodien. Abwechslung gab es nur bei den kurzen Akustik-Samples zu Beginn einiger Songs, die ich mir aber gerne live gespielt gewünscht hätte. Es gab aber auch etliche Konzertbesucher, die gerade das Schlagzeug-Geballer richtig gut fanden und Thulcandra als beste Band des Abends bezeichneten. Unterm Strich bleibt allerdings nicht mehr als eine gerade noch passable Dissection-Kopie.

Dødheimsgard benötigten lange, zu lange, um das Schlagzeug funktionsfähig an den Start zu bringen. Aus irgendeinem Grund musste die zweite Bassdrum mit auf die Bühne, obwohl sie nicht abgenommen wurde. Es breitete sich schon Unruhe im Publikum aus, weil man befürchtete, dass sich die Spielzeiten verkürzen würden; auch für den Headliner. Noch während des ersten Liedes “Sonar” traten einige Konzertbesucher die Flucht an. Dieser avantgardistische Black Metal mit Trigger-Drums, Samples vom Band und achtseitigem Bass ist nicht für jedermann bekömmlich, besonders wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Diese schräge Musik ist für den Kenner und Liebhaber jedoch musikalische Kunst. Und das konnte man der Band durchaus bescheinigen. Um so tragischer war die Tatsache, dass die Band nach dem dritten Lied bereits den Hinweis bekam: “Last Song”. Es gab Konzertbesucher, die nur wegen dieser Band eine weite Anreise auf sich genommen hatten und denen die Enttäuschung über dieses kurze Set ins Gesicht geschrieben stand. Dennoch gelang es dem Quartett einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Für den Headliner wurden zusätzliche Stroboskop-Leuchten aufgebaut. Zudem wurde die Bühne (und der Großteil des Publikums) komplett eingenebelt. Dies geschah sehr zum Leidwesen einiger weiblicher Fans, da der Blick auf den freien Oberkörper von Drummer Erebor erschwert wurde. Zusätzlich wurden Secrets Of The Moon fast nur von hinten beleuchtet; statt den Musikern sollte die Musik im Vordergrund stehen. Auch wenn sich das aktuelle Werk “Sun” bei einigen Fans aufgrund des geringen Black Metal-Anteils eher auf Ablehnung stößt, bewies die Band, dass man auch mit Sustainer, Bottlenecks, Melodien und unverzerrten Gitarren finstere, böse und düstere Songs schreiben kann. Und so richtig Black Metal sind Secrets Of The Moon ja spätestens seit “Privelegivm” (2009) eh nicht mehr. So gelang es der Band problemlos eine düstere Atmosphäre zu erschaffen, was in den Kellergewölben des Bastard Clubs auch nicht jedem gelingt.

Setlist Thulcandra:
In The Realm Of Thousand Deaths
Night Eternal
Black Flags Of Hate
Frozen Kingdom
The Second Fall
Ritual Of Sight
Demigod Imprisoned
Spirit Of The Night
Outro

Setlist Dødheimsgard:
Intro
Sonar Bliss
Når VI Har Dolket Guds Hjerte
Vendetta Assassin
Ion Storm

Setlist Secrets Of The Moon:
Intro
No More Colours
Miasma
Dirty Black
Worship
Intro
I Took The Sky Away
For They Know Not // Ghost
Lucifer Speaks
Intro
Man Behind The Sun

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