Lapidate
Draupnir
Vor dem Konzert war ich nicht unbedingt zuversichtlich, dass sich die Fahrt nach Münster außerordentlich lohnen würde. Immerhin fahre ich über Land rund eine Stunde. Über die Autobahn ist es schneller, aber dann sind es erheblich mehr Kilometer. So raffte ich mich doch noch auf, weil Freude von mir auch dieses Konzert besuchen wollten. Meine Befürchtungen erfüllten sich zum Glück nicht.
An diesem Abend gab es keine wirklich schlechte Band. Incordia, die eine weite Anreise aus Darmstadt hinter sich hatten, starteten unerwartet stark. Die Bedenken meiner Freunde bezüglich des weiblichen Gesangs wurden schnell von der Bühne gefegt. Die Frontfrau konnte richtig gut growlen.
Lapidate, die aus ehemaligen Mitgliedern der Band Fenryr besteht, überraschten mich durch ihren starken progressiven Einschlag. Auch wenn hier einige Konzertbesucher, die vielleicht Folk oder Black Metal erwartet hatten, enttäuscht wurden, kann ich doch sagen, dass das technisch gesehen hervorragend war. Draupnir konnten nicht ganz so überzeugen, waren aber krankheitsbedingt geschwächt, weil der weibliche Gesangspart fehlte und so auch einige Songs nicht gespielt werden konnten. Mit ihren mitgeschleppten Fans, die auf Kommando die "Trolle" spielen, ersetzten sie dieses leichte Defizit durch ziemlich viel Spaß. Jörmungand erfüllten ihren Headlinerstatus und boten ansteckenden Folk Metal, so dass in den ersten Reihen ordentlich die Haare geschüttelt wurden.
Es kommt doch immer wieder vor, dass so kleine Underground Konzerte für 5,- € Eintritt mehr Eindrücke hinterlassen als 30,- €-Konzerte von internationalen Bands.
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