Wir also rein ins Big Buttinsky. Auf den schönen roten Sesseln haben wir es uns dann erst einmal gemütlich gemacht. Als die Bedienung unsere Getränke brachte, stürzten die Flaschen unglücklich auf dem Tablett um, und sie entschuldigte sich verlegen mit der Bemerkung: „Ich bin neu“. Sofort wußte ich, dass hier nicht serviertechnische Correctness im Vordergrund steht, sondern das Menschliche.
Nachdem wir dann eine bequeme Sitzposition eingenommen hatten, eine leckere Tasse Kaffee vor uns stand, gab’s noch ein kurze Einweisung von Entertainer Thorsten Brünink, was es mit dem Payafter-Konzept auf sich hat. Wenn der Hut rumgeht, heißt es: Zahl’ nach Wahl.
Als Daisy Chapman dann die Bühne betrat und am Keyboard Platz nahm, sagte Jörg dann: „Das ist hier ja so gemütlich, wie im eigenen Wohnzimmer.“ Worauf ich nur hinzufügen konnte: „und noch eine ganze Portion besser!“
Nach ein paar Liedern ist dann plötzlich schon Schluss und ich bin schon ganz irritiert, bis ich aufgeklärt werde, dass der Auftritt aus zwei Teilen besteht und Daisy zwischendurch am Piano noch ihre CD’s verkauft. Auch eine sehr gute Idee, weil in Osnabrück nach den Konzerten alle immer die Lokalitäten fluchtartig verlassen, um noch ihren letzten Bus zu kriegen. Inzwischen hatte ich bemerkt, dass sich noch weitere Besucher aus der Filmpassage eingefunden hatten, die auf den Gesang von Daisy Chapman aufmerksam geworden waren. Ich krieg’ ja von dem, was hinten passiert auch nicht immer alles mit, weil ich mich bei Konzerten immer ganz nach vorne wage, direkt ins Geschehen.
Daisy Chapman beantwortete gerne die Fragen der Besucher und signiert die CD’s. Hierbei erzählt sie uns, dass Crippled Black Phoenix im Mai wieder nach Deutschland kommen. Wir sind schier begeistert und hoffen, dass das „zweite Wohnzimmer“ Big Buttinsky den Zuschlag für dieses Konzert bekommt. Jörg meinte dann ganz fest, dass sie garantiert kommen, weil Daisy mehrfach gesagt hat: „See you in May“. Na ja, man muss nur ganz fest dran glauben, dann werden Wünsche wahr.
Der zweite Set von Daisy Chapman ging viel zu schnell vorbei. Das ist ja so, wenn man gut unterhalten wird, vergeht die Zeit wie im Flug. Als die Zuhörer dann noch eine Zugabe forderten, sang sie das Cover „Hallelujah“, was auch so ein Lied ist, was direkt unter die Haut geht.
Ich weiß jetzt schon, dass mir einige Lieder noch tagelang im Sinn bleiben werden, weil sie so einen Ohrwurmcharakter haben. Und das ist das schöne an solchen Konzerten. Man ist dann noch lange in so einem Schwebezustand, der den grauen (Arbeits)-Alltag erträglicher macht. Und somit geht also das Konzept des Fördervereins von Erleben & Begegnen durch Musik, Kunst und Kultur für mich vollständig auf. Die Sache ist einfach sehr stimmig! Big Buttinsky, wir kommen wieder!
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