Der Ulf ist der Grund, warum ich mal wieder die Songnight besucht habe. Ich wollte ihn eigentlich im Sommer schon wieder live sehen, aber da war immer irgendetwas anderes oder ich hatte nicht die Motivation, mich aufs Fahrrad zu schwingen.
So war natürlich das kurzfristige Einspringen für die erkrankte Band Juhana Iivonen für mich ein Glücksfall. Ich hatte auch noch das Deutschlandticket. Mich schrecken auch immer die hohen Parkplatzgebühren in der City ab. Der Spitzboden war bereits gut gefüllt, als ich in der Lagerhalle eintraf.
Den Abend eröffnete Emilia Mandla, die von Tim am Klavier begleitet wurde. Besonders gut gefiel mir das Lied „Ich will leben“, vielleicht auch, weil sie immer eine Einleitung und Erklärung zu ihren Liedern gab und dies mich ansprach. Es handelt von Lampenfieber. Und auch das Lied, wo sie beide singen, sorgte für überraschende Abwechslung. Die beiden Musiker wurden nicht ohne Zugabe vom Publikum entlassen – was bei den anderen Sets übrigens auch der Fall war. Die Spitzbodenbesucher sind immer ein dankbares Publikum.
Ulf hatte alles neue Lieder am Start, von denen ich tatsächlich noch keins kannte. Er sammelt auch gerade per Crowdfunding für die Pressung seines neuen Albums. Ich kenne ihn schon seit 2013 und er ist immer mit Herz und Blut bei der Sache, leidet aber auch, denn Musik zu machen ist oft auch eine brotlose Kunst.
Die Niederländerin Lisa Ploeger, die in einer Musikerfamilie aufgewachsen ist, erläuterte in sehr gut verständlichem Englisch die Ursprünge ihrer Lieder. Besonders gefiel mir das Lied mit dem Leuchtturm wegen des schönen Gitarrenintros. Lisa verstand es auch, das Publikum mit Gesangspassagen mitzunehmen, und war sichtlich überrascht, dass doch so viele Menschen den Weg in die Lagerhalle gefunden hatten.
Das war ein sehr angenehmer Abend, und ich sollte mich vielleicht doch öfters überwinden und zur Jever Song Night gehen.

