Hellgun
Im Vorfeld war schon klar, dass das für mich ein langer Festivaltag werden würde, da ich zu Hellgun schon auf dem Gelände sein wollte. Die lokalen Bands kenne ich alle sehr gut, und so wurde das ein schöner und unterhaltsamer Nachmittag. Als ich bei Savage Blood nach dem ersten Song am Mischpult fragte, warum die Gitarren so leise sind, bekam ich die Antwort, dass die Band ihren Sound selber mischt. Nun ja, bei so kleinen neuen Festivals hat man manchmal Leute an den Reglern, die nicht mit den größten Fähigkeiten glänzen. (Peter hat auch etwas geschmunzelt als ich ihm das später erzählte.) Ähnlich war es auch bei Interia. Die Band brauchte leider sehr lange für den Soundcheck, da es technische Probleme gab. Es war wohl ein Wackelkontakt am Drumkit, was lange nicht lokalisiert wurde und eine Dreiviertelstunde Verzögerung einbrachte.
Interia waren von der Musik etwas härter und düsterer unterwegs als die drei Heavy-Metal-Bands davor und sorgten daher für Abwechslung. Mit Samarah kam dann eine Zwei-Mann-Kapelle, die gekonnt mit Cover-Songs die Stimmung aufhellte. Als "Überraschung" angekündigt, präsentierten Snow White Blood Symphonic Metal, der vielleicht etwas zu klassisch rüberkam, aber trotzdem gefiel.
Wenn mir ein Album besonders gut gefällt, kaufe ich dies auch noch in physischer Form. Das habe ich dann bei dieser Gelegenheit auch gemacht mit dem Album "Signs Of The Time" von Dark Sky, welches ich 2023 in meine Jahresbestenliste aufgenommen hatte. Der sympathische Sänger hat mir dann auch noch alle Autogramme besorgt. Das ist für mich nicht unbedingt zwingend erforderlich, aber doch eine sehr nette Geste. Der Auftritt der Band war grandios. Das lange Warten auf den Headliner hatte sich also gelohnt. Hinterher hat sich sogar noch ein Festivalbesucher bei mir extra bedankt, weil ich ihm vor dem Auftritt gesagt hatte, dass er unbedingt für diese Band noch dableiben muss. Er sagte: "Das war die beste Band des Festivals." Ja, und das stimmt auch.
Für ein erstes Mal in dieser Größe veranstaltetes Festival war es alles in allem ganz gut organisiert. Die ein oder anderen kleinen Schwächen können locker beim nächsten Mal behoben werden. Ich würde auf jeden Fall wieder hinfahren. Die Ibbenbürener waren sehr gastfreundlich.